Südamerika 2023/2024 Teil 2


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05. - 15.12.2024 Santa Marta, Minca und Palomino:

Von Cartagena geht es in sieben Stunden mit dem Bus nach Santa Marta am Karibischen Meer. Santa Marta ist ebenfalls eine alte Kolonialstadt und ihr Hafen galt im 18. Jahrhundert als einer der wichtigsten am Karibischen Meer.

Typische Kolonialhäuser, aber auch moderne Hochhäuser prägen das Bild der Stadt. Wie in allen kolumbianischen Städten ist es hier, besonders am Wochenende, sehr laut. An vielen Geschäften dröhnen die riesigen Lautsprecher und wohl dem, der ein Hotel etwas außerhalb der Altstadt gebucht hat.

Entlang der schönen Promenade lohnt sich ein Spaziergang mit Blick zum Meer und dem Containerhafen. Aber auch um einen herum gibt es interessante Beobachtungen zu tätigen.

Nette Lokale und Cafés laden zum Verweilen ein. Wir besuchen das Goldmuseum, wo viel indigener Schmuck aus der damaligen Zeit ausgestellt ist.

Weiter geht es mit einem Bus nach Minca, einem Dorf in der Sierra Nevada, dem höchsten Küstengebirge der Welt. Viele Touristen sind hier. Wir suchen allerdings die Ruhe und sind auf der Finca San Rafael gut aufgehoben. Nach zwanzig Minuten auf dem Rücksitz eines Moto (Motorrad) über einen mit Schlaglöchern versehenen Weg erreichen wir die Finca. Nichts für schwache Gemüter.

Die Finca ist ziemlich einfach, aber das Essen ist lecker, die Leute freundlich und die Aussicht auf die Umgebung ist genial.. Wir machen zwei Wanderungen, wo wir u. a. schöne Bambushaine sehen. Die Finca lebt vom Anbau von Kaffee und Cacao. 

Die letzte Station unserer Reise ist die Ortschaft Palomino, ebenfalls an der Karibik. Auch hier gibt es viele Touristen, die Strassen sind sehr schlecht und staubig. Dafür nette Lokale und ein kleiner Strand, der allerdings keine karibischen Träume aufkommen lässt. Auch im Meer kann man ob der Strömung und den Wellen nicht schwimmen. 

Wir treffen uns hier mit Ursula und Richard, die wir in Puno und Lima getroffen haben. Außerdem ist Tilo mit von der Partie, der hier ebenfalls die letzten Tage seiner Reise verbringt. Sie haben allerdings ihre Womos mit dabei. Wir müssen uns mit Hotels begnügen. Daran muß man sich nach der langen Zeit im Nepomuk erst mal gewöhnen. Trotz Klimaanlage und Frühstück im Hotel, ist uns der "Kleine" viel lieber, er kreuzt schon im Atlantik gen Antwerpen. Es gibt viel zu erzählen über das bereits Erlebte.

Dann geht es wieder zurück nach Cartagena. Von hier werden wir am 17.12. über Bogatá nach Quito und von dort aus über Guayakil, Amsterdam nach Düsseldorf fliegen, wo wir am 18.12. ankommen werden.

Wir haben unseren Traum durch Südamerika zu reisen wahr gemacht und darauf sind wir stolz. Nicht nur reden, sondern machen!

Unserem Nepomuk danken wir von ganzem Herzen, daß er uns ohne größere Schäden heil 55.000 km kutschiert hat. Wir haben unvergessliche Erlebnisse gehabt, mit Sehenswürdigkeiten, Menschen und Tieren. Wir werden manche Menschen besonders vermissen, wenn wir sie auch nur kurz kennenlernen durften. 

Das Ende dieser Reise wird für uns ein Neuanfang sein.

Wir haben noch weitere Pläne zu Reisen, auch in Europa gibt es noch viel zu entdecken.

Unsere Tochter Vanessa und Monikas Mutter erwarten uns sehnlichst und auch viele Freunde sind auf unsere Berichterstattung gespannt.

Wir möchten allen danken, die unsere Reise mit verfolgt haben und hoffen, daß die Blogbeiträge und Fotos euch einen interessanten Einblick in unserer Südamerikareise gegeben haben. Manchmal war es ein wenig streßig zu schreiben, aber für euch habe ich das gerne gemacht.

 

Saludos y hasta luego

Monika und Rainer.



03.12.2024 Cartagena:

Nun sind wir schon seit dem 25.11. in Cartagena. Erst sollte die Fähre nach Antwerpen am 30.11. losgehen, mittlerweile ist die Ankunft für den 04.12. vorgesehen.

In unserem Hotel La Terraza de Estella vertreiben wir uns die Zeit. Von hier hat man einen herrlichen Ausblick auf die Skyline von Cartagena. 

Der Gesprächsbedarf ist auch gedeckt. Karsten und Anna aus Deutschland, mit ihren Fahrrädern unterwegs und auch Mel und Freund aus London. Es gibt viel zu quasseln. Anna und Karsten haben einen Hund adoptiert und müssen sich um die Formalitäten der "Einbürgerung" kümmern.

Da haben es manche Gruppen bei uns einfacher.....

Aber auch Seightseeing kommt nicht zu kurz. Wir fahren des öfteren bequem mit dem Uber-Taxi ins historische Zentrum. Hier ist alles bunt und es gibt schöne Häuser im Kolonialstil. Die Balkone sind geschmückt mit einer Blumenpracht. Händler an jeder Ecke wie es sich gehört. Die Restaurants und Cafés sind nett, manche ein wenig überteuert. Trotzdem überall nette Leute und keine Angst vor Kriminalität.

Cartagena ist sehr heiß. Temperaturen um die 40 Grad und sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Der einzige Nachteil. Wir sehen tolle Tanzgruppen, die bis Abends spät ihre Einlagen geben. Gerne geben wir Trinkgeld, so emotional wie hier getanzt wird. Und was fürs Auge ist es auch. 

Dann kommt der Tag an dem wir unseren Nepomuk nun endgültig in den Hafen von Cartagena zur Überführung bringen müssen. Wir sind sehr traurig mit dem Wissen, daß unsere Reise nun fast zu Ende ist. Ein großer Dank an Nepomuk, daß er uns 55.000 km mit vielen Kilometern Schotterpiste, sehr gut durch Südamerika gebracht hat. Daß muß ihm erst einmal einer nachmachen. Aber auch Monika, die über dreiviertel der Strecke gefahren ist, gehört ein großes Lob. Keine Frau die ich kenne, fährt mit dieser Innbrunst ein Wohnmobil. Am 03.12. kommt dann noch die Drogenkontrolle im Hafen.

Wir werden noch zwei Tage in Cartagena bleiben. Sind mittlerweile in ein kleines, ruhiges und gemütliches Hotel, La Marie, umgezogen. Jetzt sind wir näher an der Altstadt und können fußläufig dorthin. 



17.-22.11.2024 Guadalupe, Villa de Leyva und Mompos:

Es wird immer heißer und feuchter, je weiter wir nach Norden kommen.

Von Guane geht es wieder bergauf- und bergab nach Guadalupe. Es regnet jetzt jeden Tag, jedoch meistens am Abend und in der Nacht. In Guadalupe stellen wir uns auf einen schönen Platz bei Lucas und seinem Bruder. Sie haben sechs Papageien dort. Hier in der Nähe gibt es die sog. Gajas. Das sind vom Fluß ausgewaschene Gumpen, in denen man sich hineinlegen und entspannen kann.  Du gehst dort über einen steinernen Weg worüber der Fluß fließt. Es empfiehlt sich Socken anzuziehen, sonst rutscht man unweigerlich aus. Schuhe und ähnliches kannst du vergessen. So machen Monika und ich an diesem Tag unsere erste Wanderung auf Socken.

Hier ist Ruhe pur mit einer schönen Landschaft.

In Guadalupe besuchen wir den Dorfplatz und die schöne Kirche.

Weiter geht es am nächsten Tag nach Villa de Leyva. Unterwegs treffen wir Tilo aus Deutschland, den wir in Peru mit seiner Frau Buah aus Thailand kennengelernt haben. Buah mußte zurück nach Bankok, da ihr Vater ziemlich krank ist. Nach einem intensiven Schwätzchen und besten Genesungsgrüßen geht es weiter. Es erwartet uns eine tolle Altstadt, die mit groben Steinen "gefliest" ist. Nix mit Flip-Flops gehen, zu gefährlich.

Es gibt ein tolles Kakaomuseum zu besichtigen. Selbstverständlich geben wir uns den braunen Genüssen hin. Die Plaza von Villa de Leyva ist mit 126m x 126m die größte Plaza in Südamerika. Leider ohne Bäume, das hätte netter ausgesehen. Schöne Handarbeitsläden laden zum Bummeln ein. Wir stehen hier an der Plazoleta Antonio Ricaute, natürlich frei. 

Mompos in der Ebene liegt in einem Schwemmgebiet. Wenn der Regen über die Andenrücken zieht, Kolumbien hat drei davon, sammelt sich in der Umgebung das Wasser. Auf der Fahrt nach Mompos konnten wir viele Vögel sehen, aber auch des Vieh steht kniehoch im Wasser. Eine interessante Gegend für Vögel zu beobachten.

In Mompos frage ich an der Polizeistation nach, ob wir dort stehen können. Es ist kein Problem und so schlafen wir bei 29 Grad im Auto, ab 22:00 Uhr ist Ruhe auf der Strasse.

Ein Bummel am Flussufer des Rio Magdalena mit seinen schönen Restaurants und Cafés ist ganz nett, das Essen schmackhaft. Die schönen Kolonialhäuser sind in einem guten Zustand.



07.11.-16.11.2024 Von Cocora über Jardin, Medellin, Guatapé nach Guane:

Fünf Orte mit unwahrscheinlich vielen Sehenswürdigkeiten. Kolumbien macht es uns schwer nach Hause zu fahren.

In Cocora sehen wir uns die Wachspalmen an. Diese werden bis zu 50m hoch und sind hier in Kolumbien endemisch. Das Wetter spielt allerdings nicht mit. Wir sind jetzt in der sog. kleinen Regenzeit unterwegs. Jeden Tag regnet es und man weiß nicht wann. Wir wandern im Cocora Tal fünf Stunden, davon drei im Regen. Aber trotzdem sehen wir viele Palmen, eine tolle Fauna und müssen einige Brücken überqueren, nichts für schwache Gemüter. Die Brücken wackeln wie Lämmerschwänze, aber so was kennen wir von Nepal genügend.

Weiter geht es nach Jardin. Dieser Ort ist bekannt für seine vielen Vogelarten, bunten Häuser und Abends kann man auf der Plaza bei einem Rum das Nachtleben der Kolumbianer genießen.

Besonders der Andenfelsenhahn mit seinen tollen Farben ist hier ein Highlight.

Natürlich sehen wir uns Medellin an, die zweitgrößte Stadt in Kolumbien. Diese war in den achtziger Jahren die gefährlichste Stadt der Welt. Pablo Escobar, der Drogenkönig hatte das Sagen und war nicht zimperlich, Gegner jeder Art zu liquidieren. Für die arme Bevölkerung im Stadtteil San Javier, heute Comuna 13, hat er viel getan. Schulen, Kindergarten, Krankenstationen und vieles mehr, wurden von ihm gebaut.

Medellin ist in 16 sog. Comunas aufgeteilt. Wir besuchen natürlich die Comuna 13, die heute fast save ist. Zumindest am Tage. Dort erwarteten uns bunte Häuser, Künstler mit ihren Graffities,  Breakdancegruppen, Souvenirläden und vieles mehr.

Von Medellin geht es nach Guatapé. Dort steht ein Granitfelsen, der Piedra de Peñol, von dem man, wenn die 639 Stufen erstiegen sind, eine tolle Aussicht auf die Umgebung hat. Besonders der Stausee Embalse el Peñol läßt sich mit seinen Verästelungen schön ansehen. 

In Guatapé gibt es schöne bunte Häuser zu bestaunen. Schöne Cafés, Restaurants und Läden gehören dazu.

In 1 1/2 Tagen fahren wir weiter nach Guane. Hier in diesem verschlafenen Ort kann man wunderbar die Seele baumeln lassen. Herrlich! Die schönen alten Kolonialhäuser aus Adobe gebaut, weiß angestrichen und mit roten Ziegeln passen hervorragend in die Gegend.

Adobe wurde auch in Peru und Bolivien verbaut. Kleine Quader werden aus Stroh, Wasser und Lehm zusammengepresst. Ein wunderbarer Werkstoff der Hitze und Kälte wunderbar reguliert.

Wir machen eine schöne Wanderung auf einem alten Handelspfad, der von einem Deutschen, Geo von Lengerke, im 19. Jahrhundert gebaut wurde. Der Wanderweg führt in gut zwei Stunden von Guane nach Barichara. Dieser ebenfalls beschauliche Ort, allerdings etwas touristisch, ladet zu einem guten Mittagessen mit anschließendem Einkaufbummel ein.

Natürlich habe ich mir in der hiesigen Zigarrenmanufaktur eine schöne Zigarre gekauft. Eine Torpedo, 16cm lang. Diese werde ich dann am letzten Tag in Kolumbien rauchen.



26.10.-06.11.2024 Piendamó, La Bonanza in Kolumbien:

Wie man sieht, ist eine weitere Flagge hinzugekommen. Die Letzte. Von Kolumbien.

Aber alles der Reihe nach.

Letzte Woche besuchten wir die Finca Sommerwind. Hier hat Hans Sommerwind, aus Bergisch Gladbach, vor 14 Jahren ein Anwesen gekauft und dies zu einem "Auffanglager" für alle Overlander, die von Kolumbien nach Ecuador oder umgekehrt wollen, geschaffen. Hans ist hier eine Instanz und kann fast jedes Problem lösen. Reparaturen oder Grenzformalitäten sowie Überführungen von Fahrzeugen nach Cartagena in Kolumbien, für alles gibt es Hans. Selbst in Ushuaia, auf Feuerland, hörten wir bereits von ihm.

Unsere Aufenthaltsdauer in Ecuador läuft langsam aus, fast drei Monate cruisen wir schon durch das wunderschöne Land. Nun geht es weiter in Richtung Grenze zu Kolumbien. 

Auf unserer Liste steht noch der Mirador del Oso Andino (Aussichtspunkt des Andenbär). Dort fahren wir zu Danilo, einem Ranger. Auf seinem schönen Grundstück fühlen wir uns direkt wohl. Die Fahrt hierher über Pimanpiru ist wunderschön mit tief eingeschnittenen Tälern. Danilo arbeitet auch für den Frankfurter Zoo. Er ist für das Erfassen von Wildtieren wie Puma, Tapir, Ozelot uvm. zuständig. Die Beobachtung von Anden- oder auch Brillenbären aber ist seine Hauptaufgabe. Hier an dieser Stelle ist der beste Spot in ganz Südamerika um diese Tiere zu beobachten. Durch sein Fernglas erkennt er die einzelnen Tiere und nennt uns ihre Namen. Auch wir haben die mittelgroßen Bären gesehen und das war sehr ergreifend. Natürlich habe ich auch fotografiert, aber die Bilder aus ca. 500m Entfernung dienen Hauptsächlich der Dokumentation. 

Auf der Fahrt nach Tulcán, der Grenzstadt in Ecuador, verabschiedet sich unser Scheibenwischermotor. Drei Feiertage hintereinander und keine Werkstatt offen. Shit happens. In Tulcán besuchen wir den einzigartigen Friedhof mit seinen kunstvoll beschnittenen Hecken.

Wir überqueren die Grenze nach Kolumbien und kommen im letzten Land unserer Südamerikareise an. Die Grenzformalitäten ziehen sich fast vier Stunden. Anschließend geht es über Ipiales nach Las Lajas auf den Parkplatz der Teleférico, einer Seilbahn. Hier treffen wir Yvonne und Christian aus Merzig wieder, die wir in Perú kennengelernt hatten.

Ein Ausflug mit der Seilbahn bringt uns zu Iglesia Santuario de Las Lajas. Hierhin pilgern Gläubige, da angeblich Mitte des 18. Jahrhundert ein übergroßes Bild der Jungfrau Maria erschienen sein soll.

In Pasto wird in einer Werkstatt der Scheibenwischermotor repariert. Nicht wie in Deutschland ausgetauscht. Thema Nachhaltigkeit. Der Elektriker arbeitet sehr gut und so können wir in Ruhe weiterfahren. 

Die erste Station in Kolumbien ist die Stadt Popayán. Aus dieser Universitätsstadt kamen acht der Präsidenten des Landes. Wegen der weißen Häuser heißt sie auch Ciudad de las Casas Blancas.

Ein gemütlicher Rundgang mit Einkehr in ein nettes Café und wir fahren hierher zu Anouar, einem Marokkaner, auf den Stellplatz La Bonanza. Die marokkanische Küche können wir leider nicht genießen. Sind leider zu spät dran für eine Tangine.



14.-20.10.2024 Mindo:

Im Armony Camp verabschieden uns von Fernando und Evelyn, aber auch von Yanina und Alex aus Puerto Mont. Heute geht es weiter nach Mindo. Mindo ist ein Ort im Bergnebelwald, ca. 100 km westlich von Quito. Hier gibt es über 400 Vogelarten, wofür der Ort bei Ornithologen aus aller Welt bekannt ist. Leider ist momentan eine ungünstige Zeit Vögel zu sichten, außer Kolibris. Die interessante Zeit ist von Januar bis März. 

Auf der Fahrt nach Mindo kommen wir an Calacali vorbei. In diesem Ort gibt es ein Denkmal, welches den Äquator, also Breiten- und Längengrad 0,0 symbolisiert.

Weiter geht es in der Nähe von Mindo nach Mindolindo. Hier haben Heike, eine Ornithologin aus Holzlar bei Bonn und ihr Mann Pedro, aus Mindo, ein kleines Paradies zur Beobachtung von Kolibris erschaffen. Von der Terrasse aus gibt es viele Arten zu beobachten und Heike beantwortet breitwillig jede Frage. Wir fotografieren fleißig. Aber auch schöne Tangaren, Rothörnchen und Agutis finden sich auf dem Schauplatz ein.

Auf einem Rundweg gibt es im Dschungel auch viel Vegetation zu erforschen.

Wir können sogar einen Nachtrundgang dort machen. Ausser einem Frosch gibt es nicht viel zu sehen. Es ist in der ganzen Gegend zu trocken für die Jahreszeit.

In Mindo, einem gemütlichen Ort mit Touristik können wir im Persian House und Mishqui Quinde hervorragend zu Mittag essen.

Wir wandern auch zu kleinen Wasserfällen. Hier können wir am Nachmittag einen Choco Tukan entdecken. Immerhin. Am Schluß  besuchen wir die Vogelwarte San Tadeo und Ramiro in La Montañita, wo wir das letzte Mal in Mindo übernachten.

Die Fahrt geht über Otavalo nach  Cotacachi. In den Orten legen wir einen Stop ein. Otavalo ist für seinen großen Indigenenmarkt bekannt, wo es allerlei Handwerk zu besichtigen gibt. Auch der Ortskern ist sehr schön.

In Cotacachi dagegen gibt es viele Lederartikel zu kaufen.

Am Schluß fahren wir zu Manuél an der Laguna Cuicocha. Es regnet hier leider und so fällt die Wanderung um die Laguna "ins Wasser".



12-13.10.2024 Quito:

Wir stehen wieder bei Fernando im Armony Camp. Von hier stehen zwei Tage Besichtigung in Quito an. Ich habe bei Guru Free Walk eine Besichtigungstour gebucht. Alex, eine Studentin aus Quito, führt uns am ersten Nachmittag durch Quito. 

Wir erfahren viel über Häuser aus der Kolonialzeit und über den Cacao, der in Ecuador angebaut wird. Eine Verköstigung gibt Aufschluß über die einzelnen Qualitäten der Schokolade. Wir besuchen Kirchen und Plätze, es gibt viel Interessantes zu sehen.

Anderntags fahren Monika und ich nochmal nach Quito rein und schauen uns die Kirchen Santa Teresita, San Francisco und die Iglesia La Compañia de Jesús an. Letztere ist innen mit Blattgold überzogen, Wahnsinn.

An der Plaza San Francisco gegenüber der Iglesia gibt es Kaffee und Kuchen mit herrlicher Aussicht auf die Plaza.

Unterwegs treffen wir ein älteres Ehepaar, Yolanda und Hernan. Es ergibt sich ein schönes Gespräch mit den beiden. Natürlich möchten sie wissen wo wir herkommen und was wir beruflich gemacht haben. Sie erzählen uns von ihren Kindern und Enkeln. Am Schluß möchten sie uns gerne zu sich zum Essen einladen, doch wir müssen dankend ablehnen. Leider. So verabschieden wir uns wie Freunde. Ein herrliches Erlebnis.

Nach dem Mittagessen in einem kleinen Lokal geht es mit Uber-Taxi wieder zurück zum Armony Camp. 

 



24.09.-13.10.2024 Unterwegs im Dschungel von Ecuador:

Lange habe ich nichts mehr von uns hören lassen. Nun berichte ich euch von unserer "Dschungeltour" in Ecuador.

Vom Chimborazo geht es es in den Dschungel. Langsam kommen wir wieder tiefer, was sich durch die warmen Temperaturen bemerkbar macht. Nachts müssen wir teilweise alle Fenster offen lassen, sonst ist es zu warm im Womo.

Die erste Station ist der Ort Baño. Hier stehen wir bei einer deutschen Familie die die Finca Hosteria Chamanapampa betreibt. In der Gegend gibt es einige Wasserfälle, aber auch schöne Pflanzen. Wir bleiben drei Tage dort und fahren weiter zum Wasserfall Pailón del Diablo. Dieser ist spektakulär, man kann ihn von zwei Seiten ansehen.

Ein Besuch bei der Vaca Suiza, von einem Schweizer betrieben, steht ebenfalls auf unserer Besucherliste. Mittlerweile regnet es fast jeden Tag, darum ist der Dschungel auch so grün. Wir nehmen das Wetter wie es kommt, ein anderes haben wir nicht. 

Über Puyo geht die Fahrt nach Macas und von dort wollen wir zum Tiermarkt in Guamote, dem größten in Ecuador. Eine Zwischenstation legen wir bei Nancy ein. Von dort hat man eine tolle Aussicht auf den Vólcan Sangay, der aktuell aktiv ist und tagsüber Aschewolken ausstößt.

Der Weiterweg nach Guamote ist landschaftlich sehr schön. Erst Dschungellandschaften und später Andenlandschaften. In Guamote tragen die Frauen auf dem Tiermarkt ihre besonderen Trachten. Wunderschön finde ich. Dort überall Geschrei von Tieren: Schafe, Kühe, Ziegen, Hühner, Esel, Pferde, Meerschweine und mehr. Es wird gefeilscht und gehandelt. Tolle Eindrücke.

Von Guamote fahren wir nochmal zu Nancy. Wir haben Glück und der Blick zum Sangay ist nachts frei. Hier können wir wunderschön beobachten, wie der Vulkan sein Lava ausstößt und diese zu Tale fließt. Ein einmaliges Erlebnis.

In Puyo besuchen wir den Paseo de los Monos. Hier werden Affen, die verletzt sind oder aus Familien herausgeholt werden, die diese als Haustiere halten, aufgepäppelt und wieder ausgewildert. Natürlich wissen auch die frei lebenden Affen, dass es morgens um 9 Uhr Futter gibt. Totenkopfäffchen und Kapuzineraffen, aber auch Nasenbären und Papageien sind vertreten.

Über Tena fahren wir nach Puerto Misahualli zu Monika aus der Schweiz. Hier verleben wir zwei Tage in Ruhe am Rio Misahualli. Sonntags waren auch die Ecuadorianer hier am Rio. Man ließ es sich unter dem Sonnenschirm gutgehen. Für alles wird gesorgt: Getränke, Essen Süssigkeiten, man braucht nur zu bestellen.

Von Puerto Misahualli geht die Fahrt über Lago Agrio nach Cuyabeno. Wir haben eine Dschungeltour, vier Tage und drei Nächte in der Nicky Amazon Lodge gebucht. Von Cuyabeno geht es fast 2 1/2 Stunden mit dem Boot über den Rio Cuyabeno tief in den Dschungel zur Lodge.

Dort erwartet uns Romelo, unser Guide, der uns in den nächsten Tagen viel über Tiere, Bäume und Pflanzen erzählen wird. Kanufahrten, Dschungelwalks Tagsüber- und in der Dunkelheit sowie ein Besuch im nahe gelegenen Indigenendorf standen auf dem Programm. Bei sehr gutem Essen und schönen Zimmer lässt es sich trotz großer Hitze und einigen Regenschauer aushalten. Wir genießen die Zeit dort, bevor wir uns wieder auf den Weg in Richtung Quito aufmachen.



21.-23.09.2024 Parque Nacional Chimborazo:

Nochmal geht es ins Hochland, das letzte Mal auf unserer Reise. Diesmal zum Chimborazo, mit 6263m Höhe ist er der höchste Berg Ecuadors und der Erde, vom Erdmittelpunkt aus gesehen. Insofern wieder ein Highlight. Von Quito geht die Fahrt nach Ambato und von dort in den Nationalpark Chimborazo. Leider ist am ersten Tag das Wetter nicht so besonders. An einem kleinen Weiler ohne Namen machen wir halt. Direkt sind die Dorfhunde an unserem Nepomuk und natürlich bekommen sie von uns ihr Leckerchen.

Anderntags wandern wir zum Bosque de Polylepis. Diese Sträucher sind schon sehr alt, denn sie wachsen pro Jahr nur 1,2mm, sagte uns ein Ranger. Eine sehr interessante Gegend. Auf der Lavaasche vom Chimborazo wächst überall etwas. 

Anschließend gehts auf den Parkplatz am Chimborazo. Hier an der Carrelhütte in 4800m ist die Luft dünn, doch wir akklimatisieren uns schnell, da wir große Höhen gewohnt sind. Es geht noch weiter hoch zur Wymperhütte auf 5000m. Beim Abstieg zum Parkplatz treffen wir auf ein Gruppe Bergsteiger. Nach einem Plausch machen wir noch Handstandübungen. Auch nicht schlecht. Am Abend kommt der Chimborazo aus den Wolken, natürlich wird sofort fotografiert.

Morgens steigen Monika und ich zur Laguna Condor Cocha auf 5100m hoch. Leider ist die Lagune ausgetrocknet, der Klimawandel läßt grüßen. Mit einem Engländer, der mit dem Fahrrad unterwegs ist, ergibt sich ein schönes Gespräch. Nach dem Abstieg verabschieden wir uns vom Chimborazo und den Anden und fahren in Richtung Dschungel.



04.09.-18.09.2024 Galápagos Inseln:

Wir starten von Quito zu einem unserer Highlights, den Galápagos Inseln. Ca. 1000km westlich vor der Küste Ecuadors liegen diese im Pazifischen Ozean. Die wenigsten Inseln sind bewohnt und wir möchten Santa Cruz, Isabela und San Christobál besuchen. 

Über Booking und AirBNB hat Monika schon die entsprechenden Hostales gebucht. Nichts Exclusives, aber gemütlich. Das Frühstück machen wir selber und essen gehen kann man in kleinen Restaurants für wenig Geld. Auf Santa Cruz machen wir einen Tagesausflug zur Isla Seymor Norte. Dort sieht man zu dieser Jahreszeit die Fregattvögel in der Balz. Die Hähne haben einen wunderbaren roten Kehlsack, der schon von weitem leuchtet. Beheimatet sind dort auch Landleguane, Blaufußtölpel und viele andere Seevögel. Natürlich sieht man dort auch Iguanas und Seelöwen.

Auf Santa Cruz gibt es auch schöne Buchten von wo man die unterschiedlichsten Tiere beobachten kann. In den Mangroven am Playa Tortuga sehen wir sogar einen kleinen Hammerhai. Kleine Haie sind oft in seichten Gewässern zu sehen und ziehen im Erwachsenenalter in die offenen Meere. 

Auf Isabela, der größten Insel im Archipel, tauchen wir an der Isla Tortuga. Wir unternehmen Wanderungen am Strand und im Innern der Insel. Dort gibt es die großen Landschildkröten zu sehen. Aber auch schöne Kakteenbäume säumen die Wanderwege. Am Playa Concha haben wir tolle Schnorchelerlebnisse. Zusammen mit Meeresschildkröten, Robben und manchmal auch Adlerrochen schnorchelt man Seite an Seite. 

Die dritte und letzte Insel ist San Christobal. Hier wohnen wir in einer kleinen Wohnung, alles ist vorhanden. Überall wo man am Strand entlanggeht liegen die Lobo Marinos, die Seelöwen, herum. Am Playa Mann liegen diese mit den Badegästen side by side. Bei jeder Schnorcheltour sieht man Meeresschildkröten, Seelöwen, Iguanas im Wasser. Es ist schon ein Erlebnis der Superlative dies alles zu sehen. 

Nach 14 Tagen verlassen wir die Galápagosinseln und fliegen zurück nach Quito. Ein Traum war in Erfüllung gegangen. Jetzt, so nah an den Inseln, haben wir ihn wahr gemacht.